Montag, Februar 22, 2010

Eisklettern Kandersteg "Crack Baby" - 20./21.02.2010

Am Freitag Abend war es so weit, Jaro und ich fuhren nach Kandersteg um uns Crack Baby (WI 6) anzusehen. Die Nacht verbrachten wir im Auto und am Samstag sahen wir uns zunächst die Fälle im Öschinienwald an. Obwohl wir früh dran waren, war Haifischzähne (WI 5+/6-) schon besetzt. Mehr Power durch sportliche Aufkleber und Reise Integral scheinen letzte Woche abgebrochen zu sein (schade, die hätte ich zumindest gerne gesehen). Zum Warmklettern machten wir Namenlos (WI 4+) und nach dem Abseilen packten wir am Parklatz unsere 7 Sachen (im Öschiwald war es schon bumsvoll, wie in einem Klettergarten bei Kaiserwetter und spätestens jetzt waren alle Fälle belegt mit einer Warteschlangen) und fuhren nach Mitholz um zur Breitwangfluh aufzusteigen. Für die 700 hm benötigten wir ca. 3 Stunden, nach denen wir durch den Schnee und das schwere Gepäck ganz schön fertig waren. Beim Aufstieg und Biwak konnten wir noch eine Seilschaft in den obersten Längen und beim Abseilen in Crack Baby beobachten. Um 5:30 Uhr hieß es dann aufstehen und kurz Frühstücken. Der Zustieg gestaltete sich als äußerst unangenehm da wir teilweise bis zur Hüfte versanken (die Tourenschi hatten wir bei dem weitgehend schneefreien Zustieg zurück gelassen). Um 8 Uhr konnten wir endlich einsteigen. Die erste Länge (ca. 100hm, am "laufenden" Seil mit T-Blocks) stieg ich vor . Das Eis war dünn und spröde, aber gut kletterbar. Aber der nächsten (steilen) Länge stieg Jaro vor. Der Zapfen eine Seillänge weiter war zwar zusammengewachsen, aber recht dünn (ca. 1/2 Meter) so war die kurze Eisvorhanglänge mit 150 Metern Luft unterm Hintern relativ spannend. Die darauffolgende Zapfen/Röhren Länge verlangte von Jaro alles ab und auch die danach kommende steile Länge dauerte etwas bis Jaro sie meisterte. In der letzten, etwas flacheren Länge (ca. 30-40 Meter bis zum Ausstieg) kehrten wir dann um, da unsere Umkehrzeit (15:00 Uhr) schon überschritten war und wir noch ans Abseilen und den Abstieg denken mussten. Nach Abseilen an Sanduhren und Bohrhaken und einem rasanten Abstieg ins Tal starteten wir fertig aber glücklich die Heimreise nach München. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich noch nie so viel Luft unterm Hintern hatte im Eis und mich nur selten so "angeschissen" habe wie in Crack Baby.

2010_02_21_Kandersteg