Mittwoch, März 25, 2015

Leutascher Dreitorspitze - 23.03.2015

Als letzte Tour mit Tommi musste etwas besonderes her, geplant war die Munde. Der Neuschnee vom Wochenende machte uns einen Strich durch die Rechnung, aber die Ersatztour stand der Munde in nichts nach, die Leutascher Dreitorspitze (2682 m).
Wir konnten mit den Skiern direkt am Parkplatz hinter dem Hotel Hubertus los gehen. Im Wald unter dem Staudenhang mussten wir kurz tragen, sonst lag aber genug Schnee bis ins Tal. Am Staudenhang holten wir drei Tourengeher ein, die sich dort nicht ganz souverän anstellten. Nach der steilen Querung über der Berglklamm (1¼ Stunden, 400 hm) überholten wir schließlich und zogen hinauf zum Leutascher Platt (1¾ Stunden, 700 hm) wo wir eine kleine Pause (¼ Stunde) einlegten. Schon im unteren Teil waren wir teilweise der Sonne ausgesetzt, aber von hier bis zum Beginn der Gipfelrinne (1 Stunde, 400 hm) wurden wir regelrecht gebraten. Die Rinne selbst war pickelhart und wir mussten die Ski ans obere Ende tragen (20 Minuten, 100 hm). Dort machten wir Skidepot und die beiden (Vater und Tochter) die uns gespurt hatten (danke dafür) kamen uns vom Gipfel aus entgegen. Die letzten Meter zum Gipfel waren unschwer zu Fuß zurück zu legen (10 Minuten, 50 hm) und nun breitete sich vor uns ein Wahnsinnspanorama aus. Östlich das Karwendel, südlich die Schüsselkarspitze, die Hohe Munde und das Sellrain, westlich das Wettersteinmassiv mit dem Oberreintal tief zu unseren Füßen und dem sich öffnenden Zugspitzplatt und nördlich der Nebel im bayrischen Tiefland. Da ist so eine Tour natürlich noch schöner, wenn man weiß, dass alle anderen im Nebel sitzen und man selbst bei Windstille am Gipfel Pause machen kann (½ Stunde). Der Abstieg zum Skidepot war etwas rutschig (10 Minuten), aber ab da gings mit den Skiern ins Tal. Die Rinne war wie im Aufstieg gedacht keine Freude, aber ab dem unteren Ende konnten wir in Pulver hinunter wedeln (oder besser gesagt cruisen, da ich ja meinen neuen Ski dabei hatte). Der Mittelteil der Tour wies wunderschönen Firn auf und nur kurze Abschnitte waren etwas harschig. Der Staudenhang war dann im Sulz ein ähnlicher Krampf wie im Aufstieg und wir erreichten 1 Stunde nach unserem Aufbruch beim Skidepot (mit Gegenanstieg und kurzen Tragepassagen im Wald) das Auto. Eine Traumtour (gesamt 6¼ Stunden, 1700 hm), die man getrost als würdige Abschlusstour für Tommi und meine gemeinsame Skitourenkariere bezeichnen kann. Vielleicht schaffen wir es ja trotzdem in den nächsten Jahren irgendwie in Kalifornien oder in den Alpen zusammen was mit den Skiern zu unternehmen.
2015_03_23_LeutascherDreitorspitze