Begonnen hatte alles am Montag mit einer Mail von Vladi: "Du hast nicht zufällig die Woche spontan unter der Woche frei? oder kannst frei nehmen für ne Herbsttour? Wetter ist ja bombig" Gesagt getan und weil ich die beste Frau und den besten Chef der Welt habe, konnte es Mittwochfrüh losgehen. Von der Wochenbrunner Alm stiegen wir zu Sonnenaufgang ins Ellmauer Tor (1¾ Stunde, 900 hm) und die paar Meter weiter zum Einstieg am Fuß des Christaturms auf (¼ Stunde, 50 hm).
Die Sonne wärmte den Fels angenehm an, trotzdem stellte ich mich in der ersten Länge noch recht an. Meter um Meter gings aber besser und nachdem wir einige Längen zusammengehängt hatten standen wir unter der Schlüsselstelle. Vladi wollte sie dann auch probieren und nach ein bissal probieren im polierten Fels zog er sie dann A0. Selbst im Nachstieg hatte ich zu kämpfen und musste in die Exe greifen. Wir sind halt auch nicht mehr was wir mal waren und die lange Kletterpause hatte bei uns beiden ihre Spuren hinterlassen. Die restlichen Seillängen waren noch ein wahrer Genuss und so standen wir kurz nach Mittag am Gipfel (3½ Stunden). Sonnig, windstill und einsam, so kann man sich einen Gipfel gefallen lassen und die Handvoll Wanderer am Hinteren Goinger Halt oder im Ellmauer Tor konnte man getrost ignorieren. Als die Sonne langsam Richtung Hintere Karlspitze verschwand, begannen wir abzuseilen. Gerade die letzten Abseilstellen zum Wandfuß hatte ich nicht mehr so steil/überhängend in Erinnerung (1 Stunde, 40 hm). Übers Ellmauer Tor gings zurück zum Auto (1 Stunde), wo wir 9 Stunden (ca. 1200 hm) nach unserem Start ein schönes, warmes Dosenbier zu uns nehmen konnten. Einfach eine schöne Tour, der trotz Sanierung ein gewisser alpiner Touch erhalten geblieben ist. Die Stände sind jeweils mit einem Ring ausgestattet und in den "schweren" Längen gibt es einen bzw. in der Schlüssellänge zwei Bohrhaken. Vladis Eindrücke gibt es hier.
2015_11_04_Christakante |