Mit Martin hatte ich dieses Jahr noch keine Skitour geschafft, da er diese Woche aber im Zillertal auf Skiurlaub war, bot sich ein Treffen für eine Mittwochstour im Unterland an. Daniela hatte ich mit der Tour ins Winkelkar nicht abgeschreckt, so kam sie auch mit und wir trafen uns in Jenbach, um gemeinsam ins Alpbachtal zu fahren.
Die geringe Schneelage schränkt die Tourenwahl immer noch etwas ein, dafür erlaubt die Lawinengefahr im Moment auch etwas steilere Touren. Der Plan war erstmal bis zur Greitalm aufzusteigen und dann zu entscheiden, ob es auf den Kleinen Galtenberg oder den Gamskopf geht. Der steile Hang zwischen Großen und Kleinen Galtenberg sah nicht schlecht aus und so fiel die Entscheidung relativ leicht, den Galtenberg zu versuchen. Ab der Farmkehralm lag dann leider eine leichte Grieselschicht auf der Altschneedecke und so stollten die Felle ganz erbärmlich, zumindest die von Martin und mir. Durch mehrere Buckel, Gräben und Steilstufen gelangten wir in die Farmkehrpfanne, dem weiten Kar zwischen dem Großen und dem Kleinen Galtenberg. Und ab da wird es dann richtig steil. Für den gut 35°-steilen Hang, der im Mittelteil deutlich steiler wird, benötigt man nicht nur eine grundsolide Spitzkehrentechnik (ja Martin ich weiß, sie heißen Spitzkehren nicht Rechter-Winkel-Kehren), sondern auch etwas Vertrauen in die Kante (in den abgewehten Bereichen) bzw. den Schneedeckenaufbau (in den eingewehten Bereichen). Dafür steht direkt an dem Joch zwischen den Galtenbergen (hier würde auch der Sommerweg verlaufen) eine Bank, auf der man, schön windgeschützt und mit ein paar Sonnenstrahlen im Gesicht, Pause machen konnte (3¾ Stunden, 1200 hm). Während der Pause stieg ich noch den Grat entlangt zum Gipfel des Kleinen Galtenberg auf und fuhr über die Südflanke mit einer folgenden Querung zurück in in das Joch ab (¼ Stunde, ↑↓50 hm).
Nach der ausgedehnten Rast, begann der spaßige Teil....und um Daniela zurück im Kar zu zitieren: „Na, also so schlecht wie gedacht, war das ja jetzt eh nicht." Bis zur Farmkehralm war die Abfahrt auf jeden Fall spannend. Man wusste nie ob der nächste Schwung eingeweht und damit pulvrig sein würde, pickelhart oder Bruchharsch, sozusagen die Wundertüte für den Tourengeher. Ab der Farmkehralm hatten wir dann Sulz, was sich in den stark eingefahrenen Hängen (vor allem vom Gamskopf her) aber richtig nett fuhr. Und am Ende hat die Rodelbahn noch Schnee bis zum Parkplatz, also alles richtig gemacht.
Ob unsere Variante die gängige ist, weiß ich nicht, auf jeden Fall beschreibt der Panico Führer Kitzbüheler Alpen den Aufstieg so. In den meisten Tourenplattformen wird der Aufstieg in das Dristenjoch mit anschließendem Westgrat auf den Gipfel beschrieben. So oder so benötigt man absolut stabile Lawinenverhältnisse, um den Kleinen Galtenberg gehen zu können. Auch wenn der Hang zum Joch teilweise Kategorie 2 Spaß war, war die Tour ziemlich cool und der Tag hat richtig Spaß gemacht.