Von Grenzkontrollen und der Hotelsuche. Unser Plan die
letzte Nacht noch nahe der Rumänisch-Moldawischen Grenze zu übernachten,
stellte sich als schlechter umzusetzen heraus als gedacht. Der größte Teil des
Landes sind Weiden und Felder, in die wir uns nicht stellen wollten und die
lauschigen Plätzchen sind zu nahe an der Grenze, so dass wir gleich zweimal von
Grenzstreifen kontrolliert wurden. So entschieden wir uns doch sofort in
Moldawien in einem Hotel zu übernachten und stellten uns in die Schlange an der
Grenze bei Albiţa. Definitiv eine andere Sache mit dem eigenen Auto eine
EU-Außengrenze zu durchqueren, als das ganze Brimborium an einem Flughafen
durchzumachen. Trotz meines inzwischen ganz stattlichen Bartes wurden wir nach
Moldawien reingelassen und so suchten wir uns ein Hotel am Weg, um am nächsten
Tag nach Orheiul Vechi weiterzufahren. Orheiul Vechi ist die Wiege der
moldawischen Zivilisation und es gibt neben dem sehr ursprünglichen Dorf Butuceni
noch ein Höhlenkloster zu sehen. Einen Tag verbrachten wir in der Hauptstadt
Moldawiens, Chișinău, um dann in die Ukraine, besser gesagt nach Odessa
aufzubrechen. Die Ukraine stellte uns vor die nächste Schwierigkeit,
Kyrillisch. Zum Glück funktionierte unser Navi in der Ukraine wieder tadellos
(im Gegensatz zu Moldawien) und so fanden wir unser Hotel im Zentrum Odessas. Einen Grenzübergang von Moldau in die Ukraine zu finden der nicht durch Transnistrien (abtrünnige Region Moldawiens) führt, war allerdings trotzdem nicht ohne Recherche möglich. Der Grenzübergang Palanka/Mayaky (von Chișinău aus R2-R30-R52) ging aber problemlos. Ein kleiner Rundgang am Nachmittag zeigte uns, dass wir nur wenige Gehminuten
von allen Innenstadtsehenswürdigkeiten entfernt wohnten. Odessa ist die bis
jetzt schönste Stadt unserer Reise. Die Innenstadt lädt zum Flanieren zwischen
gut erhaltenen/restaurierten historischen Gebäuden und trendigen Boutiquen und
Cafes und am Stadtstrand kann man sich unter den ganzen Ukrainern brutzeln lassen oder im überraschend sauberen Schwarzen Meer baden. Erst eine Kundgebung von „Soldatenmüttern“ zeigte, dass wir in einem
Land mit Bürgerkrieg sind und 700 km von hier gekämpft wird.
Morgen wird es entlang der Küste wieder nach Rumänien gehen
und dort dann ins Donaudelta. Wir freuen uns schon wieder auf die Nächte in
unserem Bus, wenn die Hotels auch nicht schlecht waren, ist das eigene Hochdach
halt immer noch das beste ;)
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2015_06_17-22_Moldau+Odessa |