Montag, August 09, 2021

Guggi und Nollen - 06.-08.08.2021

Der August kommt und für uns beginnt der Sommer immer mit unserem Besuch beim Dani.
Zusammen mit Olga und ihm stiegen wir am Freitag von der Station Eigergletscher zur Guggi auf. Mit der neuen V-Bahn (Eigerexpress) fährt es sich komfortabler und schneller bis zu der neuen Station hinauf. Nebenbei hat man noch eine super Sicht in die Eigernordwand. Von der Station stiegen wir auf Pfadspuren unter den Eigergletscher ab und querten durch den Gletscherschliff bis zum Guggiweg hinüber. Knapp unter den Kraxelstellen trafen wir auf den altbekannten Weg und etwas oberhalb machten wir ausgiebig Pause (1½ Stunden, ↓160 hm, ↑260 hm). So gestärkt war der weitere Anstieg zur Guggi ein Klax (1¼ Stunden, 360 hm). Johannes der nachgekommen war, holte uns auch noch ein und so hatten wir jede Menge Zeit die mitgebrachten Vorräte zu dezimieren.

Am Samstag läutete unser (Johannes und mein) Wecker um 3 Uhr. Wir hatten geplant um ½ 4 Uhr zum Nollen aufzubrechen. Wie immer ist die Nacht um dieses Zeit besonders dunkel und die Aufstiege besonders beschwerlich. Dennoch erreichten wir das Schneefeld unter dem Nollen recht zügig (1½ Stunden, 550 hm). Nachdem wir uns angezogen hatten (nicht nur Ausrüstung sondern auch jede Menge dicke Klamotten, es gab nämlich beißend kalte Sturmböen) stapften wir das Schneefeld bis direkt unter den Nollen (¾ Stunde, 250 hm), fast perfekter Trittfirn. Im Gegensatz zu letztem Jahr, gab es auch am Nollen Trittfirn und immer wieder gute Stellen für Stände. So erreichten wir nach drei Seillängen das Plateau am Nollen und machten eine kurze Pause unter dem sich aufsteilenden obere Firnfeld (1¾ Stunden, 150 hm). Das Firnfeld stapften wir, jeder für sich alleine, zum Grat (1 Stunde, 300 hm). Nun wäre der Gipfel nicht mehr weit gewesen, aber unsere Umkehrzeit war überschritten und das Wetter drückte immer schlechter von Süden herein, also fiel die Entscheidung: Umkehr.
Wie so oft in solchen Routen, der Abstieg kostet fast gleich viel Zeit wie der Aufstieg und so standen wir nach einer Stunde wieder an den Abbrüchen des Nollen. Wir entschieden uns fürs Abklettern und so konnten wir uns nach 1¼ Stunde am unteren Ende des Schneefelds wieder aus unserer Ausrüstung schälen. Den restlichen Abstieg warfen uns die Sturmböen teilweise fast von den Beinen, aber letztendlich schafften wir es ohne Probleme, aber ziemlich müde, zurück zur Guggi (1¼ Stunde).
Neun Stunden waren wir unterwegs gewesen. Nach einer Suppe und einem TAB verabschiedete sich Johannes und trat seinen Heimweg nach München an, während ich mich ein Stündchen aufs Ohr legte. Er wurde am Weg zum Eigergletscher noch ziemlich nass, aber letztendlich kam auch Johannes irgendwann gut zu Hause an.

Sonntag weckte uns wieder die Sonne. Der Regen hatte aufgehört und für uns blieb nur wie immer nach dem Frühstück, Hütte aufräumen und uns für den Abstieg fertig machen. Beim Abstieg zum Trümmelbach begegneten wir noch einem Steinbock (2 Stunden, ↓710 hm). Vom Bach aus hieß es dieses Mal die Moräne zur Station Eigergletscher aufsteigen (½ Stunde, 220 hm), um dann mit Seilbahn und Eisenbahn direkt zurück nach Interlaken zu gelangen.

Wie jedes Jahr ein super schönes Wochenende mit Olga, Dani und Martina und diesmal mit Johannes auch sportlich gesehen sehr ansprechend. Ich freu mich auf nächstes Jahr.