Obwohl es langsam Zeit für den Frühling ist, kämpfte sich der Winter diesen April immer wieder mit Gewalt zurück. Für uns ein weiterer Grund über Ostern Süddeutschland mit seinem Schmuddelwetter den Rücken zu kehren.
Mit einem Zwischenstopp in Rattenberg, um mit Hannes zu seinem 40er zu klettern, ging es am Karfreitag bis zur französischen Grenze. Der frühe Start und die nicht mehr so lange Fahrtstrecke bescherte uns am Samstag noch einen schönen Bouldertag in Segognole bzw. Roche aux Oiseaux. Beide Gebiete waren zwar nicht einsam, aber trotz des Osterwochenendes nicht restlos überlaufen. Das galt auch für Mont Aigu am Sonntag, wobei hier vor allem der relative lange Zustieg DER Grund dafür ist. Mit La Gorge aux Chats besuchten wir am Montag schon das dritte, für uns unbekannte, Gebiet. Wenn man oft in Bleau ist, wir waren immerhin schon mehr als zehn mal hier, dann passiert es oft, dass man eigentlich immer in die selben Gebiete fährt. So war es ziemlich erfrischend, dass wir bei diesem Aufenthalt nur in ein "altes", uns bekanntes, Gebiet gingen. Die ersten drei "neuen" Gebiete gefallen mir ziemlich gut, auch wenn Karin die Blöcke in Gorge aux Chats tendenziell zu hoch waren und Vladi am Mont Aigu keine schwer genugen Problem fand.
Dienstag suchten wir ein Gebiet nahe an Fontainebleau und ohne langen Zustieg, da Peter mit dem Zug ankam und Claudi ihn vom Bahnhof abholte. So fiel die Entscheidung auf Bas Cuvier. Es war wie immer rappelvoll und viele der Probleme standen in der Sonne, ein Tag der eher unter die Rubrik: Hauptsache Bewegung an der frischen Luft lief, als unter schönes Bouldern.
Mittwoch war dann unser Pausetag. Nicht dass wir unsere Arme nicht mehr heben konnten, dafür hatten wir definitiv nicht genug gebouldert, aber die Haut an den Fingern wurde trotzdem langsam dünn. Wie früher, ohne Kinder, nutzen wir den Tag für einen Ausflug nach Paris. Mit dem Zug gings direkt zum Gare de Lyon und weiter nach La Defense zum Grande Arche, den wir uns diesmal auch von innen bzw. oben ansahen. Die weiten Flächen der Esplanade de la Defense luden zum Skaten ein. Am Eifelturm bestaunten wir die Menschenschlange, die sich für die Fahrt nach oben angestellt hatte. Viel schöner, ohne anstehen und noch dazu gratis ist aber der Blick von Trocadéro auf den Turm. Von dort spazierten/skateten wir entlang der Seine bis in Quartier Latin und den Ruinen von Notre Dame. Am Weg entdeckten wir noch das Musée du quai Branly - Jacques Chirac, eine grüne Oase der Ruhe mitten im Stress der Stadt. Alles in allem ein langer und anstrengender „Ruhetage“.
So konnten wir uns am Donnerstag wieder beim Bouldern ausruhen, diesmal in Franchard Hautes Plaines. Es ist eine Spur weiter zu gehen als Isatis, aber auch etwas ruhiger. Der gelbe und der orange Circuit sind sehr schön und halten auch gut beschäftigt, aber auch abseits von den Circuits gibt es jede Menge guter Probleme in jedem Schwierigkeitsgrad. Das selbe gilt auch für Apremont Désert, wo wir am Freitag waren. Mit Irrespirable (Fb 6c) schaffte ich sogar relativ easy eine 6, was ziemlich überraschend war. Da sieht man wieder mal, wie sehr Schwierigkeitsgrade von persönlichen Vorlieben und Können abhängen. Während Samstag alle gegen Mittag nach Hause fuhren, drehten wir noch eine Runde im Kinderparcours in Apremont Bizons. Ein super schöner Abschluss für die Woche mit guten Freunden, sieben schönen Bouldertagen und dem besten Wetter das wir bis jetzt (zu Ostern) in Bleau jemals hatten. Erst auf der Heimfahrt, die ganz ohne Stau und Verzögerungen ablief, erwischte uns ein kleiner Schauer.