Wir waren zwar dieses Jahr schon ein paar Tage in Bleau, für Paul und mich ging es in den Herbstferien trotzdem nochmal hin, zusammen mit Bösls, Laura und Vladi.
Der strahlenblaue Himmel wich leider einer dicken Nebelglocke, als wir im Großraum Paris ankamen. Und diesem Nebel entkamen wir dann die ganze Woche nicht mehr. Im Wald von Trois Pignons war es so feucht, dass wir Richtung Norden, nach Beauvais ausweichen mussten. In Nainville war ich das erste Mal, ein wirklich schönes Gebiet und da der Nebel hier gefühlt etwas weniger dicht war, konnten wir sogar fast die Sonne sehen. Der orangene und der blaue Parcours sind relativ einfach und Paul und ich konnten sogar ein paar rote zusammen machen. Der schönste Boulder des Tages war aber Trésor Public (fb 5b), eine ziemlich coole Traverse.
An den Drei Zinnen kam dann am späten Nachmittag sogar die Sonne heraus und tauchte den Wald in ein magisches Licht. Dass wir zuvor mit L'Étoile Rouge (fb 6a) eine ganz nette 6a gebouldert waren und uns an der Traverse Brûlures (fb 6b) tot machten, rundete den Tag ab.
In Jean des Vignes war es dafür grau in grau und die Temperaturen am Dienstag fielen deutlich. So boulderten wir zwar ein paar orange und blaue, aber wirklich motivieren konnte ich mich nicht. Mein Motivationsloch, wie auch meine Finger schrien nach einem Pausetag. Da Laura sich vor unserer Ankunft verletzt hatte und uns beim Bouldern nur zugesehen hatte und Vladi nicht alleine Bouldern wollte, fuhren die beiden am Mittwoch nach Hause. Schade aber verständlich, das Wetter lud definitiv nicht zum "Rumsanteln" ein. Wir anderen legten einen Pausetag in Paris ein.
Wobei Pausetag relativ ist. Wirklich erholsam ist so ein Spaziergang vom Louvre über die Champs-Élysées zum Arc de Triomphe und weiter zu Trocadéro und dem Eifelturm nicht. Dafür erwischten wir zufällig genau den Sonnenuntergang am Eifelturm, ziemlich cool. Und am Arc de Triomphe traf ich zufällig Noora mit ihren Kids. Am Abend kamen wir kaputter als an den Bouldertagen auf der Biwakwiese an.
Claudi wollte ihren Mädels unbedingt ein Sandgebiet zeigen und da wir schon einige Jahre nicht mehr in Diplodocus waren und das Gebiet sehr anfängerfreundlich ist, verbrachten wir den Donnerstag dort. Immer wieder schön und eigentlich unverständlich warum wir mehrere Jahre nicht mehr hierher gekommen waren. Den Abend verbrachten wir wie immer im Nebel, der aber an diesem Halloweenabend eine ganz passende Kulisse abgab. Was Paul über diesen Abend schreibt: "Paul und Kimi haben für Lena eine Halloween Schnitzeljagd vorbereitet, dass Lena auch mal Spaß hat. Lena hatte danach aber noch Lust rum zu ziehen."
Den Abschluss bildete ein zweites Mal Beauvais Nainville. Mit Le Bœuf Carotte (fb 6a) hatten sich Paul und ich ein ganz nettes Projekt geangelt. Die Sequenzen gingen relativ schnell, aber der Ausstieg an einem relativ glitschigen Griff war mir dann doch zu scarry und ich zog die "Nö-Karte". Man muss sich solche Boulder auch für ein anderes Mal aufsparen, vielleicht mit ein oder zwei großen, starken Spottern.
Nachdem wir im Herbst nun zwei- von dreimal schlechtes Wetter hatten, bin ich mir nicht so sicher, ob ich mir das nochmal antue. Spaß gemacht hat es trotzdem, auch wenn mir eine sonnige Woche definitiv lieber gewesen wäre.